24. September 2017

Die Denkzettelwahl. Ein Kurzkommentar

Und es wurde doch eine Denkzettelwahl. Aber nicht deshalb, weil die AfD über 13 Prozent der Stimmen geholt hat, sondern weil die Union mit etwa 33 Prozent auf das schlechteste Ergebnis nach 1949 abgestürzt ist und die SPD mit knapp 21 Prozent ihr schwächstes Resultat seit Bestehen der Bundesrepublik erzielt hat. Die kleinen Parteien haben an Zuspruch gewonnen - die Linke und die Grünen nur geringfügig, die FDP um circa 5,5 und die AfD um rund 8,5 Prozentpunkte. Die Gruppierung um Alexander Gauland ist der Gewinner dieses Abends.

Dieser Ausgang des Votums ist der Anfang vom Ende der Ära Merkel. Die SPD hat schon angekündigt, in die Opposition gehen zu wollen. Politisch und rechnerisch möglich ist demzufolge nur noch die sogenannte Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen. Deutschland wird, was die Zersplitterung des Parlaments angeht, ein ganz normales europäisches Land des 21. Jahrhunderts - mit zwei Volksparteien, die diesen Namen nicht mehr verdienen, sondern nur noch Mittelmächte darstellen.

Noricus

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